Aktuelles
Stationsoffensive RLP 2016 im Bereich Lahntal und Westerwald
Der ZV SPNV-Nord hat sich bereits in den vergangenen Jahren immer wieder mit der Frage beschäftigt, wo es sinnvoll und möglich ist, neue Verkehrsstationen für den SPNV einzurichten, um Stadtteile und Ortszentren im Verbandsgebiet verkehrsgünstiger erschließen zu können. Ziel war und ist, hierdurch Fahrgastzuwächse zu generieren, ohne das Angebot an Fahrleistungen steigern zu müssen. Erfolgreiche Ergebnisse dieser Bemühungen sind z. B. neue Bahnhaltepunkte wie Trier-Ehrang, Hatzenport oder Koblenz-Stadtmitte. In genau diesem Sinne hat nunmehr die DB Station & Service AG eine bundesweit angelegte Kampagne gestartet, in der unter der Überschrift „Stationsoffensive“ intensiv und systematisch verkehrlich sinnvolle und zugleich wirtschaftlich betreibbare Stationen im Netz der Deutschen Bahn identifiziert werden sollen.

Die von DB Station & Service für das Gebiet des ZV SPNV-Nord identifizierten potentiellen Standorte decken sich in hohem Maße mit diesbezüglichen Vorüberlegungen des SPNV-Nord. Zurzeit sind nach mehreren gemeinsamen Arbeitsgängen 41 sorgfältig ausgewählte Standorte in der Detailprüfung. Es wurde vereinbart, dass die Kandidaten für die Stationsoffensive nicht nur aus den Stationen der DB-Liste bestehen, sondern die Liste auch für Vorschläge des Landes/des SPNV-Nord und für zurückgestellte Stationen der DB-Liste geöffnet werden.

Für den Bereich Westerwald und Lahntal wurden die nachfolgenden Standorte bewertet und in einem Dokument zur letzten Verbandsversammlung des ZV SPNV-Nord im Dezember 2015 veröffentlicht. Dabei sind die Stationen mit aktuell besten Ergebnissen fett gedruckt:

Für die Oberwesterwaldstrecke:
1. Pracht-Wickhausen, Verlegung eines bestehenden Haltepunktes [Hp Hohe Grete um 400 – 700m südlich in Richtung Pracht]
2. Michelbach (Westerwald) [etwa 2000m östlich des Bf Altenkirchen (Ww) in Richtung Hachenburg]
3. Altenkirchen-Quengelsbach [im Bereich des BÜ Bachstraße, etwa 640m nordöstlich des Bf Altenkirchen (Ww) in Richtung Au]
4. Westerburg-Wengenroth [etwa 1600m südöstlich des Bf Westerburg in Richtung Limburg]
5. Willmenrod [Verlegung des bestehenden Haltepunktes um etwa 400m in die Ortsmitte]

Für die Unterwesterwaldstrecke:
1. Siershahn Ort [etwa 700m südlich des Bahnhofs Siershahn im Bereich des BÜ Kirchstraße]
2. Heiligenroth [korrekter wäre: Heiligenroth Industriegebiet, etwa 2.000m nordöstlich des Bf Montabaur in Richtung Limburg]
3. Girod [Verlegung des bestehenden Hp Girod um etwa 450m in die Nähe des BÜ Kapellenweg]

Für den Bereich der Lahntalbahn:
1. Lahnstein Friedland-Hohenrhein [Der Stadtteil Friedland-Hohenrhein hat 894 Einw. und ist aufgrund der Sperrung der Straße nach Friedrichssegen nur aus Richtung Oberlahnstein erreichbar. Ein Hp am BÜ Wolfsmühle würde genau in der Mitte zwischen dem Bf Niederlahnstein und Hp Friedrichssegen liegen, die jeweils 2650m entfernt sind.]
2. Lahnstein Mitte [im Bereich der EÜ Allerheiligenbergstraße, etwa 800m südöstlich des Bf Niederlahnstein]
3. Miellen [Die Ortsgemeinde hat 401 Einwohner]

Für die „Querspange Horchheimer Brücke“:
4. Koblenz Horchheim
5. Koblenz Oberwerth

Für die Umsetzung der identifizierten Standorte wird auch ein neues Finanzierungsmodell diskutiert, an dem sich auch die DB AG - entgegen bisheriger Praktiken - beteiligen soll. Erste Entwürfe für diesbezügliche Vereinbarungen zwischen DB AG, dem Land Rheinland-Pfalz und den SPNV-Zweckverbänden liegen vor. Eine unmittelbare finanzielle Beteiligung des Zweckverbandes ist dabei nicht vorgesehen; allerdings muss der SPNV-Nord die Bedienung der Stationen langfristig gewährleisten (Bestellgarantie).
(10.04.2016, Quelle: SPNV-Nord, Dezember 2015, Günther [Erläuterungen] April 2016)