Bahnlogistikzentrum Limburg
Nach Jahren der Planung und zahlreichen Verzögerungen während der Bauzeit konnte am 16.10.2015 der erste Teil des neuen „Bahn-Logistikzentrums“ am Limburger Güterbahnhof in Betrieb genommen werden. Die Spedition Obel betreibt das vom Land Hessen geförderte Logistikzentrum im Verbund der Rail&Sea-Gruppe mit Hauptsitz in Seekirchen bei Salzburg. Beide Speditionen setzen auf Schienen-Gütertransporte und organisieren unter anderem aus dem Bereich Südosteuropa und Polen bis zu 18 Züge pro Woche, die für Ziele in Österreich, Deutschland und Belgien bestimmt sind.

Verdreifachung des Umschlags

Bereits heute werden pro Jahr rund 100000 t in Limburg zwischen Schiene und Straße umgeschlagen. Mit Fertigstellung der Anlage soll sich die Jahresleistung auf rund 300000 t erhöhen. Als Teil des zweiten Bauabschnitts kommt noch eine Logistikhalle mit rund 2500 m 2 Fläche hinzu. Die Lage der Anlage sowohl auf hessischem als auch auf rheinland-pfälzischem Gebiet machte die Planung und Genehmigung zum schwierigen Unterfangen.

Zur 32000 m 2 großen Betriebsfläche gehören auch rund 1 km Gleise, sieben Weichen und eine 540 m lange Rampe. Vier LKW, ein 45 t Reach Stacker sowie diverse Kräne und Bagger werden für Umladung sowie Vor- bzw. Nachlauf am Standort bereitgehalten. Für die Spedition „Rail&Sea“ wird Limburg zum wichtigsten Knoten- und Umschlagpunkt in der Bundesrepublik. Er ist sowohl über die Lahnstrecke als auch die Main-Lahn-Bahn gut zu erreichen. Als große Aufgabe sieht ObelLogistik-Geschäftsführer Ralf Laux den Ausbau der Paarigkeit der Verkehrsströme. Tonzüge nach Italien bringen heute bereits oftmals Fliesen nach Deutschland. Das Limburger Werk von TetraPak bezieht Papier auf der Schiene. Da der Transport der beschichteten und bedruckten Bahnen per LKW erfolgt, laufen die Wagen bislang leer zurück nach Skandinavien.