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Altenkirchen: Traktor kollidiert mit Regionalbahn
Ein Traktor mit einem zweiachsigen, mit fünf Heuballen beladenen Anhänger querte an Fronleichnam, 04.06.2015, gegen 11.40 Uhr den mit Andreaskreuzen gesicherten und zusätzlichen Spiegeln ausgerüsteten Feldweg-Übergang am Wasser-Hochbehälter von Michelbach (Westerwald). Dabei hat der Fahrer offenbar das Pfeifen der sich nähernden Regionalbahn der Hessischen Landesbahn auf der Fahrt von Limburg nach Altenkirchen (HLB 61568) nicht wahrgenommen. Der Triebwagen (HLB 122) vom Typ Stadler GTW 2/6 erfasste das Gespann mittig zwischen Traktor und Anhänger. Während der mit einem Ballengreifer ausgerüstete Traktor unmittelbar neben dem Überweg in den Graben geschleudert wurde, riss der Anhänger ab und hob den relativ leichten Triebwagen mit dem vorderen Laufdrehgestell aus den Schienen. Das schwere Antriebsteil in der Fahrzeugmitte und der hintere Fahrzeugteil blieben im Gleis. Der Traktorfahrer verletzte sich schwer, im Zug gab es keine Verletzten. Die massive Scharffenberg-Kupplung hat den Aufprall aufgenommen und den Führerstand und den Triebfahrzeugführer geschützt. Beim Triebwagen gingen die Frontscheibe und Teile der Verkleidung zu Bruch. Nachfolgende Züge endeten in Ingelbach und Altenkirchen, als Verbindung war ein Schienen-Ersatzverkehr organisiert.

Gegen 18.10 Uhr traf in Altenkirchen der Hilfszug von DB Netz Notfalltechnik aus Gremberg ein, gezogen von 232 230. Ab Altenkirchen fuhr der Hilfszugwagen geschoben als Sperrfahrt bis zum Havaristen. Mit einem sogenannten „Deutschlandgerät“, bestehend aus einem stabilen Träger und Hydraulikzylindern war das Fahrzeug gegen 19.40 Uhr wieder aufgegleist und konnte den Bahnhof Altenkirchen mit eigener Kraft, jedoch nur mit maximal 20 Stundenkilometern erreichen. In der Werkstatt hat sich herausgestellt, dass die bereits äußerlich sichtbare Deformation den Wagenkasten massiv geschädigt hat und eine Aufarbeitung fraglich ist.
(04.06.2015, Quelle: Günther)