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Umleiterverkehr für Ton- und Fliesentransporte
Die DB Cargo Deutschland AG muss trotz der baustellenbedingten Sperrung der Unterwesterwaldbahn die kontinuierliche Belieferung der (Fliesen-) Industrie mit Ton aus dem Westerwald sicherstellen. Mit dem Ende der Sperrung in Hadamar begann am Montag, 14. August, ein aufwendiger Umleitungsverkehr: Morgens früh und nachmittags starten die Züge EZ 63023 bzw. EZ 63024 (leer / mit Fliesen beladen) in Limburg (Lahn) und fahren via Westerburg und Altenkirchen nach Siershahn. Die mit Ton beladenen Leistungen haben ab Altenkirchen die Zugnummern EZ 63037 bzw. EZ 63038 und verkehren aus Lastgründen via Au (Sieg), Siegen und Wetzlar nach Limburg.

Die Umleiterverkehre werden durch betriebliche Hürden im Süden Deutschlands behindert: Während Bauarbeiten im neuen Rastatter Tunnel kam es am 12.08.2017 zu Gleisabsenkungen, seitdem ist die Rheintalbahn gesperrt. Die Ausweichen Stuttgart - Singen - Zürich und Lindau - Schweiz sind wegen Bauarbeiten derzeit ebenfalls nicht befahrbar. Es bleibt abzuwarten, wie die DB die Italienverkehre abwickelt.

Sollte sich der Einsatz vor den schweren Zügen bewähren, wäre dies für DB Cargo möglicherweise eine Option zum Weiterbetrieb des Stahlzugverkehrs auf der Infrastruktur der WEBA in eigener Verantwortung. Bislang hat sich auf die Ausschreibung der Infrastruktur im Rahmen des Stilllegungsverfahrens allerdings noch kein Interessent gemeldet. Dem Vernehmen nach wollen sich Interessenten erst kurz vor Fristablauf "zu erkennen" geben, um so ein politisches Abwehrfeuer zu umgehen und um mehr Zeit für die Verhandlung zu gewinnen, während derer die Stilllegung nicht erfolgen kann.

Für die Umleiterverkehre wurden am 11.08.2017 zwei Fahrzeuge gesichtet: 077 008 (92 87 0077 008-6 F-DB) und 247 050 (92 80 1266 450-6 D-DB) standen in Koblenz-Lützel zur Überführung in einem Güterzug nach Limburg (Lahn) bereit. DB Cargo hat mehrere Triebfahrzeugführer aus der Region auf der – aus kanadischer Produktion stammenden sechsachsigen, dieselelektrischen Lokomotive ausgebildet.

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(14.08.2017, Quelle: Günther/Richter)