Westerwaldbahn des Kreises Altenkirchen GmbH (WEBA) - Güterverkehr

WEBA Stammstrecke

Nach der Einstellung der Personenbeförderung auf der Schiene dienen die Gleise der WEBA fortan im Regelverkehr nur noch Güterverkehren. Sinkende Frachtmengen sorgen v.a. in den 1970er Jahren für zahlreiche Stilllegungen: Friedewald – Emmerzhausen 1970, Rosenheim – Nauroth 1974, Oberdreisbach – Friedewald 1977, Kotzenrother Ley – Rosenheim 2002 sowie im Jahr 2010 die beiden schon länger nicht mehr befahrenen Abschnitte Bindweide – Kotzenrother Ley und Weitefeld – Oberdreisbach (siehe auch Streckenbeschreibung).

In den Jahren 2002 bis 2005 wurden mehrere Großtransformatoren zwischen Elben und Scheuerfeld transportiert. Ab und zu verlud ein metallverarbeitender Betrieb aus Rosenheim noch sperriges Ladegut. Der Abzweig wurde 2002 entwidmet, die Weiche ausgebaut.

Die Bahn bewältigte auf der Scheuerfeld – Bindweide – Weitefeld noch bis 2012 einen ansehnlichen Güterverkehr. Neben dem Werksverkehr für einen Betzdorfer Büromöbelhersteller, für den auch neun bahneigene Güterwagen angeschafft wurden, war Schrott ein Hauptfrachtgut. Teilweise wurden Ganzzüge mit bis zu 1.800 Tonnen Schrott von Bindweide nach Scheuerfeld befördert und dort an die KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH übergeben, die die Wagen weiter nach Kreuztal befördert. Dort bestand Anschluss an Züge der DB Schenker Rail Deutschland AG. Der ohnehin defizitäre Güterverkehr auf der „Stammstrecke“ musste zudem 2014 die Abwanderung des auf der Bindweide ansässigen Stahlschrotthändlers verzeichnen, nachdem dessen Frachtaufkommen bereits 2013 signifikant eingebrochen war. Der letzte Güterzug verkehrte am 28.07.2017, die notwendige Streckensanierung sowie die anstehende Hauptuntersuchung (HU) der letzte Jung-Diesellok verhinderten einen Weiterbetrieb.

Diesellok

Holzbachtalbahn

Seit dem 24. Mai 1998 bedient die Westerwaldbahn außerdem die Strecke Betzdorf (Sieg) – Au (Sieg) – Altenkirchen (Ww) – Raubach im Güterverkehr als Kooperationspartner der DB Schenker Rail Deutschland AG.

Zum 01.10.2000 übernimmt die damalige Siegener Kreisbahn GmbH (SK) den Güterverkehr auf der "Hellertalbahn". Um die Zugbildung zu vereinfachen und Redundanzen beim Rangieren zu vermeiden übernimmt die WEBA in Betzdorf auch Aufgaben für die SK. Der entsprechende Vertrag wird erst Ende 2013 gekündigt..

Im September 2005 erfolgte der Kauf der Infrastruktur Altenkirchen – Selters sowie im März 2006 die Pachtung des Abschnittes Siershahn – Selters. Auf der "Holzbachtalbahn" wird seit Abschluss der Sanierungsarbeiten im März 2006 wieder durchgehender Schienengüterverkehr angeboten.

Maßgeblicher Kunde war ein Werk der Schütz-Gruppe in Selters, das für ein Frachtaufkommen von rund 200.000 t pro Jahr sorgt. Die im Herbst 2015 eingeläutete politische Diskussion sorgte Mitte 2017 für eine Auflösung der Vertrages mit DB Cargo Ende 2017 sowie ein Stilllegungsverfahren für die Strecke nach Selters.

Lokomotiven

Im Lokschuppen in Bindweide wurden bis Ende Juli 2017 Jung-Dieselloks aus den 1950er Jahren unterhalten, die seinerzeit das Ende der Dampflokzeit bedeutet hatten.

Im August 1999 wurde der Lokomotivbestand um eine neue Diesellokomotive der Bauart DH 1004 der On Rail Gesellschaft für Eisenbahnausrüstung und Zubehör mbH (OR) erweitert, die schwerpunktmäßig auf der Relation Betzdorf (Sieg) – Raubach eingesetzt wird. Im Oktober 2000 traf eine zweite Lok gleichen Typs ein.