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Brückensanierung Hadamar erforderte 14 Wochen dauernde Sperrung
In der Nacht zum 6. Mai 2017 hat die 14 Wochen andauernde Sperrung der Oberwesterwaldbahn zwischen Hadamar und Niederzeuzheim begonnen. Die Sanierung des Eisenbahn-Viaduktes im Stadtgebiet von Hadamar ging im Mai in die nächste Bauphase. Bereits im März 2017 hatten Mitarbeiter der Firma Bickhardt Bau aus dem hessischen Kirchheim mit den Arbeiten begonnen. Ohne Einschränkung des Zugverkehrs konnte eine Stützmauer an der sogenannten Franziskanertreppe zurückverlagert werden, um diese - nach der Brückenverbreiterung - wieder begehbar machen zu können. Außerdem wurden die Brückenbögen freigelegt, Dächer zurückgebaut, das Mauerwerk mit Hochdruckreinigern gesäubert und brüchiges Fugenmaterial entfernt. Mit Beginn der Streckensperrung sind nach dem Abbau der Gleise und der Schotterbettung die Geländer und Mauerkanten abgebrochen worden. Auf die sanierten Gewölbekonstruktionen sollten ursprünglich insgesamt 48 Beton-Tragplatten mittels Kränen aufgelegt werden. Diese Bauausführung wurde geändert, da die Gewölbekonstruktion stärker ausgeführt und daher höher als das seitliche Mauerwerk war. Daher hat man den Mittelbereich über den Gewölben mit einer bewehrten Ortbetonplatte versehen. Daran wurden die als Fertigteile produzierten seitlichen Abschlüsse mit Dübelkonstruktionen befestigt und mit Beton vergossen. Erst Anfang Juli wurden die beiden eisernen Brücken-Überbauten (der letzte Neu-Anstrich stammte aus dem 1928!) ausgehoben, und an deren Stelle bewehrte Beton-Konstruktionen auf Verschalungen gegossen.

Anfang August erfolgte bauseitig die Montage der neuen Geländer, gleisseitig der neuen Weiche 19 mit den Seilzügen zum mechanischen Stellwerk, die Einschotterung und auf der Brücke die Verlegung von neuen Stahlschwellen und Schienen mit dem Profil S 49 E5. Nach dem Stopfgang und der Komplettierung der Leit- und Sicherungstechnik kann der Zugverkehr zum Betriebsbeginn am Montag, 14. August 2017 wieder aufgenommen werden. Unterhalb der neuen Fahrbahnplatte wird der Austausch von geschädigtem Ziegel- und Bruchsteinmauerwerk an Gewölben und Pfeilern sowie die Neuverfugung des Mauerwerks noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Widerlager der Brückendurchlässe müssen noch mit Natursteinen verkleidet und damit dem ursprünglichen Zustand angepasst werden.

Während des Sperrungszeitraumes gab es von Mo–Fr einen den SEV ergänzenden Pendelverkehr mit HLB-Triebwagen zwischen Limburg und Hadamar. Der Streckenabschnitt Westerburg–Hadamar wurde komplett im SEV bedient, der an Samstagen, Sonn- und Feiertagen auf die Gesamtstrecke ausgeweitet wurde. Erstmals waren durchgängig moderne Niederflur-Busse der Firma Medenbach traffic im Einsatz.
(08.08.2017, Quelle: Günther)